Baltikum und Skandinavien 2018 Teil 4

Sonntag, 22.07.2018
Die mehrtägige Fahrpause tut gut und wir können uns gut erholen. Den Platz, den wir dafür gewählt haben, ist für unsere Belange hervorragend. Jetzt am Wochenende ist hier tagsüber aber jede Menge los. Die Stelle hier am See scheint für die Litauer in der Umgebung so etwas wie ihr Freibad zu sein. Abends kehrt Ruhe ein und Nachts sind wieder ganz alleine. Der litauische Sommer zeigt sich bisher von seiner besten Seite. Sonne pur, unterbrochen lediglich von vereinzelt auftretenden Gewittern, die aber nach kurzer Zeit durchgezogen sind. Danach kommt wieder die Sonne zum Vorschein. Kurz gesagt – bestes Badewetter bei 25 bis 30 Grad.

Mittwoch , 24. 07.2018
Vilnius bergrüßte uns vorgestern Mittag mit leichten Regenschauern. War aber nicht tragisch, da wir eh zum Wäschewaschen an einem Waschsalon halt gemacht haben. Nach der Wäsche ging es dann auf den für Wohnmobile erlaubten Parkplatz unweit der City. Für eine oder zwei Nächte ist der Platz ganz ok. Der Nachbar steht halt ca. 1.5 m von einem entfernt.
Heute Morgen ging es dann zu Fuss in die City. Die Stadt hat uns auf Anhieb gefallen. Schöne alte Barockgebäude, dazwischen immer wieder Grünanlagen, kleine Straßencafes und Restaurants, in denen man gut essen kann. Diese Stadt könnte man, was die Menschen und die vielen kleine Läden anbelangt, als jung bezeichnen. Hier dürfte sich in den nächsten Jahren noch jede Menge bewegen.

Auch haben wir die Republik Uzupis besucht, welche am 1. April 1997 als PR- Gag als freie Republik ausgerufen wurde, aber in Wirklichkeit nur ein Stadtteil von Vilnius ist. Tagsüber aber nicht besonders sehenswert. Abends dürfte hier mehr los sein, vor allem in den vielen kleinen Kneipen.

 Zwei Relikte aus vergangenen Tagen entdeckten wir allerdings auch. Zum einen eine voll funktionsfähige Telefonzelle, was ich in Deutschland schon lange nicht mehr gesehen habe.

Zum anderen fahren hier noch jede Menge Oberleitungsbusse aus der Sowjetzeit, einige Busse sind aber schon moderneren Datums. In Zeiten hoher Schadstoffbelastung in Städten ist das heute geradezu wieder vorbildhaft. Mir denken noch diese Busse in deutschen Städten, die dann in den 70 er Jahren durch Dieselbusse ersetzt wurden.

Am späteren Nachmittag sind wir dann in die Nähe von Trakei auf einen kleinen am See gelegen Parkplatz gefahren. Der Bereich um den Parkplatz ist als Rast- und Grillplatz angelegt. Dort hat sich abends eine Gruppe von 5 Litauern zum Abendessen eingefunden. Die 3 Männer zeigten großes Interesse an unserem Harry. Es ging um Motordaten, Gewicht und Alter. Die beiden Frauen hatten so ein Fahrzeug noch nie von innen gesehen und so wir machten dann gemeinsam eine Womobesichtigungstour. Der Abend war echt klasse. Sie luden uns ein uns an ihren Tisch zu setzten und mitzuessen. Auch Milka kam dabei nicht zu kurz. Einer der Männer hat zuhause selber einen Hund und war ganz angetan von unserer Prinzessin. Der Abend wurde dann noch lang und vor allem Bier und Wodka lastig. Naja irgendwie schaffte ich es dann doch noch ins Bett.

Am heutigen Tag kamen wir dadurch halt etwas später los als sonst. Unser Ziel war Trakei mit seiner Burganlage. Die Burg liegt auf einer Insel im See und ist über einen Steg mit der Stadt verbunden. Der Tourismus ist auch hier tonangebend. Viele Touristände und Restaurants. Heute wurde die Stadt allerdings zusätzlich noch von einer internationalen Motorradrallye als Zwischenstation genutzt. Länderweise fuhren die Motorradgruppen mit ihren jeweiligen Landesfahnen in die Stadt hinein. Da war richtig was los!

Uns zog es aber weiter in Richtung Klaipeda ( früher Memel genannt) . Die Straße führte immer wieder an den Fluß Nemuna (Memel) heran.

An einem kleinem Badesee mit einer Surfanlage, der neben dem Fluß liegt, fanden wir einen sehr ruhigen Platz für die Nacht.

Samstag 28.07.2018
Am Donnerstag fuhren wir zu dem Reginalpark Rambyno. Hier gibt es einen heidnischen Opferplatz und entlang eines Wanderweges schöne Ausblicke über das Tal der Memel. In dem Dorf Bitenai befindet sich eine große Storchenkolonie, die hier auf den Bäumen ihre Nester gebaut hat.

Die Nacht verbrachten wir auf einem Wanderparkplatz unweit des Dorfes.

Überwachungsanlage auf litauischer Seite an der Memel

Am gestrigen Tag machten wir uns auf zu dem kleinen alten Memeldorf Rusne wo wir dann die Mittagszeit verbrachten. Auch hier verläuft die Grenze mitten durch den Fluss.Es ist schon ein besonderes Gefühl hier am Ufer entlang zu gehen und zu wissen, dass man von den Wachtürmen auf der anderen Seite beobachtet wird.

Hier werden wir von russischer Seite beobachtet

Da nun heute auch die Ersatzteile für unseren Harry ankamen, die wir netterweise zu Stefan und Judita in der Nähe von Kleipeda schicken lassen konnten, fuhren wir dann zu Beiden um die Teile abzuholen. Vielen Dank nochmals dass ihr uns das ermöglicht habt.
Nach einer gemeinsamen Kaffeerunde ging es dann zu einem 30 km entfernten, der Kurischen Nehrung gegenüberliegenden Parkplatz den Stefan mir auf Google Maps gezeigt hatte. Hier hat man einen schönen Blick über das Haff und auf die Dünen der Nehrung . Wir wollen hier nun das Wochenende verbringen.


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