Baltikum und Skandinavien 2018 Teil 12

Letzten Sonntag erreichten wir das Gebiet, in dem der höchste Berg Schwedens liegt. Der Kebnekaise ist 2106 m hoch und liegt ca 70 km entfernt von Kiruna in der Grenzregion zu Norwegen. Ihn zu Fuss zu erreichen wäre in einer 3 Tagestour von Nikkaluokta aus möglich. Für uns momentan zu schwer. Wir gingen ihm aber von Nikkaluokta aus ein Stück entgegen, aber ganz zu Gesicht bekamen wir ihn trotzdem nicht. Sein Gipfel war ständig von Wolken umhüllt und wir konnten nur seinen Gletscher und die ihn umgebenden Berge sehen. Die etwa 11 km lange Wanderung war trotzdem sehr schön und Milka und wir hatten endlich mal wieder richtig Auslauf.

In der Nacht klarte der Himmel dann auf und wir konnten wieder das Polarlicht sehen, zwar weniger intensiev aber trotzdem wieder faszinierend.

Tags darauf fuhren wir wieder in Richtung Osten an die finnische Grenze zurück, da wir doch noch nach Norwegen wollten und das war wegen der Entwurmung von Milka nur über Finnland möglich. Allerdings verwarfen wir den Plan am Dienstagmorgen als der neue Wetterbericht meistens nur bedeckten Himmel für die nächsten 10 Tage vorhersagte und die Möglichkeit am Nordmeer Polarlichter zu sehen dann doch sehr unwahrscheinlich ist. Wir nutzen die Nähe zu Finnland um nochmal im S-Market einzukaufen, sowie Diesel und Wassertank aufzufüllen. Wir fuhren danach auf der schwedischen Seite der Grenze entlang etwas südlicher, da dort in der Nacht der Himmel aufklaren sollte. Die Fahrt führte fast die ganze Zeit durch sonnenbeschienenen Herbstwald, in dem die Birken mit ihrem goldgelben Laub richtig leuchteten. Der Herbst in Nordskandinavien ist einfach eine Klasse für sich! Etwas abseits der Straße 99 fanden wir schließlich einen kleinen Schotterplatz, der so wie es aussah, für die Holzabfuhr angelegt wurde. Hier hatten wir einen freien Blick in Richtung Norden und nun hieß es abwarten!

Der Platz war gut gewählt, denn gegen 10 Uhr zeigten sich die ersten schwachen Nordlichter. Zum Glück hatte der Wind die Wolken noch nicht ganz weggeweht, dadurch konnte ich noch einige Bilder mit Wolken und dem dem nun langsam stärker werdenden Polarlicht machen. Gegen Mitternacht konnten wir dann das Polarlicht sehr gut sehen. Der Himmel war nun auch blankgeputzt und der Sternenhimmel mit der Milchstraße war echt grandios. Leider fiel die Temperatur doch sehr rasch unter 0 Grad und es war daher besser wieder in unseren geheizten Harry zu gehen. Diese Nacht lag ich aber noch sehr lange wach und beobachtete vom Bett aus durch das Fenster das Polarlicht und den grandiosen Sternenhimmel. Diese Nacht war für mich die Photonacht überhaupt.

Der nächste Tag war trotz der kurzen Nachtruhe ein Fahrtag. Es ging nun sehr zügig westwärts in den Muddus-Nationalpark, in dem wir am nächsten Tag eine Wanderung machen wollten, die aber leider wegen zu starkem Regen buchstäblich ins Wasser fiel. Wir fuhren daher weiter in den Stora Sjöfallet Nationalpark wo das Wetter glücklicherweise deutlich besser war. In diesem Nationalpark verläuft auch der Fernwanderweg Kungsleden hindurch. Von der Fjällstation Vakkotavare aus begaben wir uns ein kleines Stück auf diesen Wanderweg. Steil ging es entlang eines Wildbaches hinauf, der immer wieder kleiner Wasserfälle bildet, nach oben in Richtung Fjäll. Dieses erreichten wir nach ca 350 Höhenmetern und einer Stunde Gehzeit.
Dort oben tut sich einem eine wunderschöne Landschaft, mit Blick auf Moorflächen und die schon mit Schnee bedeckten Bergen, auf. Wir konnten aber leider dem Weg weiter in die Fjälllandschaft hinein nicht folgen, da es schon später Nachmittag war und wir wieder zu unserem Fahrzeug zurück mußten.


Auch Milka konnte da nur staunen!

Tags darauf fuhren wir noch weiter in den Nationalpark hinein, bis die Straße endete und es nur noch zu Fuss weitergeht. Wir parkten oberhalb der dortigen Fjällstation Ritsem und genossen den Blick auf das Akka Bergmassiv und in Richtung des Sarek Nationalparks.

Nun hieß es die 140 km wieder zurück auf die E45 zu fahren. Nach einer Mittagspause an einem Stausse in einem Seitental, das von der Hauptroute abzweigt erreichten wir schließlich die E45 am frühen Nachmittag. Von nun an wird es immer weiter gen Süden gehen.


Immer wieder halten sie sich nicht an die Verkehrsregeln

Bei der Abendgassirunde mit Milka spendete uns der Wald, an dessen Rand wir standen, noch sehr viele Steinpilze und so mussten wir uns ums Abendessen keine Gedanken machen :))
Heute Morgen zeigte sich Nordschweden leider wieder von seiner feuchten und stürmischen Seite und so machten wir bis zum Mittag noch einige Kilometer in Richtung Süden und fanden ein Stück abseits der E45 auf halber Höhe eines Berges einen ebenen Schotterplatz, wo wir nun bis morgen früh bleiben werden.


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