Baltikum und Skandinavien 2018 Teil 11

Samstag 16.9.2018
Wir verließen erst am Mittwoch unseren Platz unterhalb des Ylläs, denn da kamen die neuen Reifen beim Reifencenter in Kolari an. Die Wartezeit nutzen wir um einige schöne Wanderungen zu machen. Die Region um den Berg Ylläs ist dafür wie geschaffen. Mehrere gut ausgeschilderte Wanderrouten stehen einem hier zur Verfügung, sei es auf den Ylläs hinauf oder um ihn oder einen Nachbarberg herum. Unterwegs kann man sich an den riesigen Heidelbeervorkommen laben, die es hier gibt, oder oben auf dem Berg in der Kneipe einkehren. An 2 Abenden hatten wir das Glück dass wir Polarlichterlichter sehen konnten. Leider sahen wir sie mit dem bloßen Auge nicht in Farbe, sondern mehr als helle milchfarbene Lichter, aber unsere Kamera sah die Farbe!

Unser Harry hatte am Mittwochmorgen sehr große Probleme anzulaufen und wir hatten schon die Befürchtung Hilfe holen zu müssen, da die Starterbatterie immer schwächer wurde. Aber er lief dann doch noch an. Um 14 Uhr waren die Reifen montiert und wir machten uns auf den Weg ins 170 km entfernte Rovaniemi zur Mercedes Benzvertretung Veho Oy.

Während der Fahrt dachten wir des Öfteren, hoffentlich schaffen wir es dorthin. Wenn wir anhalten mussten stotterte der Motor im Leerlauf sehr bedenklich und ging fast aus. Aber wir schafften es! An der Werkstatt angekommen, erfuhren wir, dass das Ersatzteil am Donnerstag bis 12 Uhr da sein soll. Dieses Teil wurde durch Vermittlung von Mercedes Benz 24h Service schon vorab für uns von Veho Oy bestellt. Der Einbau dauerte bis fast 19 Uhr, da zum Austausch der Vorförderpumpe fast der gesamte Vorderbau zerlegt werden musste. Leider durfte ich während der Reparatur nicht anwesend sein, was ich sehr schade fand, und auch nicht verstehen kann. Kurz vor 19 Uhr kam dann der spannende Moment, wo der Motor in Abständen aus und nach einer gewissen Wartezeit wieder gestartet wurde. Er spang jedes Mal ohne irgendwelche Probleme an. Wir waren richtig erleichtert, leider auch um mehrere Euro.??
Wir blieben die Nacht über noch bei der Werkdtatt stehen, um zu sehen ob der Motor auch am nächsten Morgen noch gut anläuft – er tat es!

Nun mussten erst mal unseren Frischwassertank und Dieseltank wieder auffüllen. Danach besuchten wir noch den Feinkost Klein und fuhren ins Weihnachtsdorf, ein Stück außerhalb von Rovaniemi, um Ansichtskarten beim Weihnachtsmann zu kaufen und abstempeln zu lassen. Mal sehen wann diese in der Heimat ankommen, da man hier ja auf Schlitten reist und dafür muss erst mal der Schnee da sein. Ca 50 km weiter in Richtung Westen stellten wir uns dann für den Rest des Tages auf einen Parkplatz mit tollem Blick über einen See. Hier zog Mutter Natur dann alle Register. Von Sonnenschein über Regen mit einem wunderschönen Regenbogen bishin zu einem Hagelschauer, der den See aussehen ließ, als wenn dieser kochen würde.

Da auf den Abend gute Polarlichtaktivität vorhergesagt war, ging ich als sich die ersten Lichter zeigten um 22.30 vor das Auto. Leider waren aber auch einige Wolken da, welche die Sicht doch sehr behinderten. Als es dann auch noch zu regnen begann, verzog ich mich wieder ins warme Fahrzeug. Ich schaute dann gegen Mitternacht nochmal raus und sah dass der Wind mittlerweile den Himmel blankgeputzt hatte. Also gingen wir beide nun nochmals raus und wir wurden nicht enttäuscht. Finnland machte uns zum Abschied in der letzten Nacht ein wunderbares Geschenk: Die Polarlichter flammten nun vom Westen bis zum Osten über dem gesamten Himmel auf. Es war wunderschön anzuschauen, wie sie so über den Nachthimmel waberten und wir wollten gar nicht mehr ins Fahrzeug rein.

Heute verließen wir Finnland, in das wir uns doch tatsächlich ein wenig verliebt haben. Diese herrliche Natur mit ihren Seen und Bergen und immer wieder tolle Nationalparks, die einen geradezu animieren die Wanderschuhe anzuziehen. Einfach faszinierend – wir werden wiederkommen!
Unser nächstes Ziel liegt aber in Schweden. Wir wollen trotz der fallenden Temperaturen noch in die Bergregion an der Grenze zu Norwegen.

Die Laubbäume verfärben sich nun rasend schnell und beginnen ihre Blätter abzuwerfen. Der Winter dürfte nicht mehr weit sein!

Unterwegs machten wir noch einen kleinen Halt an den Stromschnellen des Torneälv an der Straße 99. Danach ging es weiter in Richtung Kiruna, da aber das Wetter immer schlechter wurde, entschlossen wir uns nach der Mittagspause einen Platz zu suchen, wo wir den Rest des Tages verbringen können. Wir wurden in der Nähe von Vittangi etwas abseits der Straße auf einen Hügel fündig, auf den ein schmaler Holzabfuhrweg hochführt und von wo wir aus über die Region blicken könnten, wenn die Wolken es zulassen, die nun immer weiter herunter kommen.


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