Sonntag 26.8.2018
Unsere Reise dauert nun schon zwei Monate und führte uns bisher durch 5 Länder.
Während des Wochenendes fanden sich noch zwei Overländerfahrzeuge mit insgesamt 7 Personen auf dem Naturcampingplatz an der Ostsee ein. Kurzerhand machten wir am Abend ein kleines Treffen daraus. Wir kamen dadurch an interessante Informationen, was Tallinn und Finnland anbelangt. Vielen Dank nochmals für die Tipps.
Nach dem langen Entspannungswochende ging es am Dienstag als erstes zu einer Hundeklinik. Keine Bange, Milka fehlt nichts! Sie musste aber 24h vor der Überfahrt nach Finnland entwurmt werden. Das war aber kein Problem, denn die Tierklinik wusste sofort um was es ging, und da Milka ja ein Labrador ist, war das Einnehmen der Tablette im Bruchteil einer Sekunde erledigt. Anschließend fuhren wir einen Parkplatz direkt an der Stadtmauer von Tallinn an, der uns bei dem kleinen Treffen empfohlen wurde und von dem aus man in 2 Minuten zu Fuss in der Altstadt ist.
Tallinn hat uns sofort gefallen, sehr schöne Architektur und gute Kneipen. Da die Altstadt und der Domberg nicht sehr groß sind, kann alles fußläufig erreicht werden. Auch ein Besuch im Hafen ist kein Problem. Durch Zufall entdeckten wir ein veganes Restaurant. Es schmeckte uns so gut, dass wir an beiden Tagen dort essen gingen.
Am Donnerstagabend stellten wir uns auf den LKW Parkplatz am Hafen. Wir mussten laut der Buchungsbestätigung um 5 Uhr spätestens am Check Inn sein. Das waren wir dann auch, da wir durch laute Musik von der Disko nebenan nicht richtig schlafen konnten. Am Hafen fühlten wir uns etwa 5000 km in den Süden versetzt. Erst kurz vor 6 Uhr wurden die Schalter besetzt und die Einfahrt in den abgesperrten Hafenbereich konnte dann beginnen. So etwas kannten wir bisher nur von den Spaniern und den Marokkanern, scheint aber auch hier in Nordeuropa so zu sein. Der große Unterschied ist aber, dass die Fähre hier pünktlich ablegte.
Nach der Ankunft in Finnland fuhren wir gleich aus Helsinki raus, da wir bedingt durch die Müdigkeit gerne auf einen Besuch verzichteten. Also ging es am Stadtrand zu einem großen Supermarkt, in dem auch ein Waschsalon angegliedert ist. Zum Übernachten steuerten wir dann einen abgelegenen und sehr ruhigen Waldparkplatz, der direkt an der Ostsee liegt, an.
Am Freitagmorgen ging es dann weiter nach Rauma. Diese kleine Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe. Hier sind noch ca. 600 alte Holzhäuser aus 4 Jahrhunderten erhalten, die fast alle sehr gut gepflegt sind. Da die Hauptreisezeit nun vorbei ist, hatten wir die Stadt fast alleine für uns und konnten daher ungestört durch die kleinen mit Kopfsteinplaster belegten Straßen schlendern.
Gestern besuchten wir den Puurijärvi-Isosuo Nationalpark, wo ein schöner Rundwanderweg mit Aussichtstürmen zur Vogelbeobachtung durch das zum Teil wieder renaturierte Moor führt. Nach einer kleinen Wanderung entschieden wir, dass wir den Rest des Tages vollends hier bleiben.
Heute morgen machten wir uns auf zum Pyhä-Häkin Nationalpark, der ca. 300 km in nordöstlicher Richtung liegt und zum Teil durch eine wunderschöne Seenlandschaft, aber auch durch fast unendliche Wälder führt. In diesem Bereich lernten wir auch die Beschaffenheit der finnischen Nebenstraßen kennen – festgewalzte Schotterpisten. Mitten im Wald tauchte ein Schild zu einem Aussichtspunkt auf, es war ein hoher hölzener Aussichtsturm, von dessen oberster Plattform einem ein herrlicher Blick über die Wälder geboten wird. Gegen Abend trafen wir dann auf dem Parkplatz des kleinen Pyhä-Häkin Nationalpark ein und stellten uns etwas abseits an den Rand. Hier wollen wir morgen eine kleine Wanderung machen, bevor uns unser Weg weiter in Richtung Lappland führt.