Donnerstag 15.März, Tag 40
Gestern Nachmittag trafen auch noch Ute und Andreas aus Berlin mit ihrem Buschtaxi in der Oase ein. Sie waren auch während unseres letzten Aufenthaltes hier. Die Welt ist doch sehr klein, in diesem Fall der marokkanische Teil davon. Nach dem Abendessen war dann noch Musiksession im Nomadenzelt angesagt und Salah gab marokkanischen Berberwhisky (Süßen Tee) aus. Das war ein wunderschöner Abschiedsabend für uns von der Oase Tighmert.
Heute morgen sind wir dann alle abgereist und der Platz von Salah war auf einmal wieder leer.
Im Marjane Supermarkt wurde noch kräftig Trinkwasser und Lebensmittel eingekauft und jeder fuhr dann in eine andere Richtung davon. Wäre schön, wenn wir sie alle einmal wiedersehen würden.
Unser Ziel war Tafraout. Auf der Fahrt dahin kamen wir dann durch ein Dorf das wir letztes Jahr schon durchfahren hatten. In mir kam die Erinnerung hoch, dass es hier frischgebackenes Berberfladenbrot gab. Ich fand auch den Bäcker wieder und so kamen wir in den Genuss dieses herforragenden, im Holzofen auf Kieselsteinen gebackenen Brotes. Gegen Spätnachmittag erreichten wir dann Tafraout und parkten unseren Schmetterling in der Palmerie. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass in der Stadt an diesem Wochenende Mandelblütenfest ist. Anscheinend sind wie per Zufall mal wieder zur rechten Zeit am rechten Ort.
Sonntag 18.März, Tag 43
Das Mandelblütenfest ist von der Aufmachung her im Grunde genommen nur für die einheimische Bevölkerung gedacht. Es waren auch nur sehr wenige Touristen dort, obwohl die Womo Stellplätze und auch die Campingplätze momentan noch sehr voll sind. In den Verkaufszelten werden lokale Agrarprodukte und Handarbeiten angeboten, wie Arganöl, Honig, Stickereien, Kleidung usw.. Ich finde es sehr gut, dass die alten traditionellen Feste für die Bewohner einer Region abgehalten werden und nicht auch noch dem Tourismus angepasst wurden mit all seinen zum Teil sehr negativen Begleiterscheinungen. Das Musikfestval was gleichzeitig auf dem Gelände stattfindet ist von der Musikrichtung her auch eher auf die marokkanische Bevölkerung zugeschnitten. Uns war es während der Aufführungen dort eh zu laut, wir lieben ja auch mehr die Stille und Abgeschiedenheit der Wüste.
Mitten im Ort sind hier die Schuhmacher mit ihren Verkaufsbuden angesiedelt und daher sind wir nun im Besitz von Babuschen die hier in vielen Variationen hergestellt werden. Die Sohlen der Schuhe werden teilweise noch aus alten Autoreifen hergestellt, aber moderne Kunsstoffsohlen werden auch hier in zunehmenden Maße verwendet zumal mit Sicherheit ein großer Teil der hier angebotenen Schuhe nicht in Marokko hergestellt wird.
Von dem Stellplatz im äußeren Bereich der Palmerie konnten wir schöne kleine Wanderungen in die landschaftliche schon etwas besondere Region unternehmen. Die Berghänge sind mit zum Teil riesigen rundlichen Granitsteinen übersät, als ob einige Riesen sie dorthin geschleudert hätten. Sie werden übrigens Wollsacksteine genannt und sollen über 500 Mio Jahre alt sein und beim Zusammenprall der Urkontinente Gondwana und Laurussia ( Dank an Maria Hobl und Riny Borchardt für die Info)
Es gefällt uns hier in der Palmerie so gut, dass wir noch ein oder zwei Tage bleiben wollen wollen und danach zu den blauen Steinen aufbrechen und hoffen, dass die momentan dort stattfindende Technoparty dann zu Ende ist.
Dienstag 20.März, Tag 45
Heute war Markttag in Tafraout und wir versorgten uns mit frischem Obst und Gemüse um wieder ein paar Tage in der Abgeschiedenheit zu verbringen, obwohl es in der Region um die blauen Felsen nicht ganz so einsam ist wie wir uns das manchmal wünschen. Als wir gegen Mittag hier eintrafen waren wir doch überrascht, denn es waren im Vergleich zum letzten Jahr doch deutlich weniger Wohnmobile hier. Wir fuhren an dem etwas größeren Platz vorbei, wo ca. 10 LKW Wohnmobile standen und fanden weiter hinter im Gelände einen schönen Platz wo wir alleine stehen konnten. Hier wollen wir nun wieder ein paar Tage bleiben und zu Fuß die Region etwas erkunden, Milka wird es freuen.