Skandinavien 2019 Teil 5

Von dem Partikelstrom, den die Sonne am letzten Samstag und Sonntag auf die Erde schickte und für starke Nordlichter sorgen sollte, bekamen wir fast nichts zu sehen. Die Aurora Borealis versteckte sich leider hinter einer ziemlich dicht geschlossenen Wolkendecke. Für den Montagabend war dann laut Wettervorhersage mit klarem Himmel während der Nachtstunden zu rechnen. Da der Platz, den wir am Skjerstadfjord gefunden hatten, sehr schön war mit herrlichem Blick auf das Wasser und die umliegenden Berge, blieben wir einen weiteren Tag dort stehen.

Doppelter Regenbogen über dem Skjerstadfjord

Tatsächlich, Montagnacht war ab 22 Uhr der Himmel fast wolkenleer und die Lichtershow konnte beginnen. Um 23 Uhr ging es dann los, jedoch war das Nordlicht nicht sehr hell, aber für ein paar schöne Fotos hat es dann doch noch ausgereicht, da eine Digitalkamera deutlich mehr sieht, als das menschliche Auge.

Als ich dann gegen 1 Uhr wieder in unseren Harry zurückkehrte, fand ich es drinnen doch sehr kühl. Komisch, die Heizung war doch eingeschaltet! Aber aus irgendeinem Grund lief sie nicht und das Bedienpannel zeigte die Fehlermeldung: „Dieselzufuhr funktioniert nicht“ an. Komisch, denn der Tank war ja voll! Auch war die Leitung vollkommen in Ordnung. Sabine meinte ich solle doch mal den Motor von Harry starten!  „Was soll das bringen?“ war daraufhin meine Frage. Beides hat ja nichts miteinander zu tun. Ich startete trotzdem den Motor und siehe da, die Heizung gab wieder Lebenszeichen von sich und sprang an. Seither stelle ich mein Verständnis für Technik doch ziemlich in Frage.?
Dienstagmorgens (3.9.2019) verließen wir unseren Wochenendplatz und fuhren weiter zum Saltstraumen. Dieser ist ein Gezeitenstrom, welcher sich vom Skjerstadfjord und dem offenen Meer durch eine Verengung zwängt. Dadurch entstehen mächtige Wasserwirbel, die aber an der Oberfläche nicht sehr sichtbar waren. Auf einem Foto hätte man fast nichts erkennen können. Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass derzeit Ebbe war und dadurch nicht viel Wasser durchfloss. Wir haben das aber nicht nachgeprüft.
Am Nachmittag erreichten wir dann wieder die E6 und folgten dieser weiter in den Norden.
An unserem Nachtplatz fanden dann jede Menge Butter- und Birkenpilze den Weg in unsere Pfanne und es gab Pilzrisotto satt.?


Schon in der Nacht auf Mittwoch nahm der Regengott wieder das Heft des Handelns an sich. Als ich morgens mit Milka zur ersten Gassirunde vors Fahrzeug ging, mussten wir zuerst einmal den kleinen See durchschreiten, der sich um uns herum gebildet hatte. Der Regen ließ auch tagsüber nur zeitweise etwas nach, sodaß wir während der Mittagszeit entschieden nicht mehr weiter zu fahren und den Rest des Tages einfach stehen zu bleiben.


Dafür war dann am Donnerstag mal wieder Strecke machen angesagt. Die Sonne versucht am Morgen sich durch die noch leichte Wolkendecke zu kämpfen, gab aber dieses Vorhaben dann aber nach einiger Zeit wieder auf.

Nun herrschte wieder das triste Grau der Wolken, zumindest blieb es während der Fahrt trocken. Gegen Abend erreichten wir dann Tromsø und steuerten den Stellplatz beim Polaria an. Hier darf man 48 h stehenbleiben, allerdings zum Preis von 35 NOK pro Stunde!!! Und das ist der einzige offizielle Stellplatz von Tromsø. Die haben hier echt einen an der Mütze. Daher fuhren wir für die Nacht ein Stück den Berg hinauf und fanden bei einem Hallenbad einen akzeptablen und ruhigen Platz für die Nacht. Auch war hier die Sicht auf die Stadt und rüber zur Eismeerkapelle echt schön. Vor dem Abendessen gingen wir zu Fuß noch hinunter in die Stadt, um noch etwas durch die Fußgängerzone zu schlendern. Noch während unseres Stadtbummels setzte erneut wieder der Regen ein und wir durften eine kostenlose Dusche genießen ☹


Unser nächstes Ziel war die Insel Senja, die ja fast vor der Haustüre von Tromsø liegt. Zuerst führt die Straße über eine Brücke auf die kleinere Insel Kvaløya und von dort aus dann mit der Fähre nach Senja hinüber. Wenn uns schon momentan das Wetter nicht ganz wohlgesonnen ist, jedoch hatten wir mit der Fähre nach Senja richtig Glück. Wir hatten es bei der Fahrt über Kvaløya nicht eilig und ließen uns Zeit.

Als wir aber in Richtung des Fähranlegers kamen, den man schon von einiger Entfernung aus sehen konnte, mussten uns die Fährleute gesehen haben und waren so freundlich auf uns zu warten. Wir hatten gerade den Motor von Harry ausgemacht fuhr die Fähre auch schon los. Was für ein Glück wir da hatten, denn die nächste Überfahrt wäre erst 4,5  Stunden später gewesen. In Senja angekommen machten wir zuerst ein wenig auf dem Parkplatz beim Fähranleger Mittag.

Nun setzte auch wieder stärkerer Regen ein und wir steuerten einen Wanderparkplatz oberhalb einer Bucht an. Hier wollten wir auf besseres Wetter warten, das für den nächsten Nachmittag vorhergesagt wurde. Mal sehen ob es zutrifft, denn die Vorhersagen hier sind nicht immer ganz zutreffend.

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